Zeiten ändern sich

Im Laufe unseres Lebens werden wir immer wieder vor Herausforderungen gestellt, die uns und unser Umfeld verändern. Mal ändert sich alles eher sanft und langsam, sodass wir es kaum bemerken und es uns erst auffällt, wenn wir bereits mitten in einem Prozess der Veränderung sind. Die Veränderungen können aber auch schlagartig in unser Leben treten und uns das Gefühl geben, komplett von ihnen überwältigt werden. So oder so – sie sind eine Chance zum Loslassen und Neuanfangen.

Manchmal setzt uns das Leben furchtbar zu. Es fühlt sich gar so an, als könnten wir das Steuerrad unseres Lebens nicht mehr richtig steuern. Die gewohnte Umgebung verändert sich und alles scheint zu entgleiten. Kein Wunder, wenn das Momente sind, die eine andere Sicht auf unser Leben quasi erzwingen, wenn wir all das, um uns herum und mit uns passiert, so halbwegs begreifen wollen.

Was gestern noch unseren Alltag ausgemacht hat, spielt heute keine Rolle mehr. Dennoch bleibt und ist es unser Leben, und wir sind gefordert, uns in ihm zurechtzufinden und es mit ganzem Herzen zu leben.

Viele dieser Veränderungen sind unangenehm, doch hin und wieder kommt es auch vor, dass wir sie als Aufforderung zum Glücklichsein verstehen sollen. Sie geben uns nämlich die Chance, einen Neuanfang zu machen und zu sehen, was das Leben uns Schönes bieten kann. Und manchmal fühlen sich diese Änderungen von Anfang an richtig gut an. Denn die meisten Situationen, die uns das Leben zu schubst, geben uns die Möglichkeit eine neue Sichtweise zu erlangen – oder sie wird durch eben jene Situation notwendig oder möglich gemacht. Manchmal brauchen wir einen groben Schubs vom Leben, damit wir das Wachstum erreichen, das wir in diesem Augenblick brauchen, um die Krise zu bewältigen. Häufig kommt es vor, dass wir erst dann erkennen, was wir benötigen, wenn es direkt vor uns liegt, auch wenn es darum geht, die eigenen Ansichten ein wenig zu öffnen oder gar zu ändern.

Unser Leben ändert sich jeden Tag. Und wir müssen uns auch mit unserem Leben so ab und zu mit verändern. Doch es bringt auch eine ganze Menge an Herausforderungen und Möglichkeiten mit sich. Sie ändern, wie wir die Dinge betrachten und was uns als wichtig und richtig erscheint. Manchmal müssen wir auch nur unsere Sichtweise ändern. Wir verändern uns, in solchen Zeiten oft noch viel schneller, als sonst.

Leider können wir uns nicht immer auf das vorbereiten, was das Leben uns so anbietet. Oft können wir einfach nur mit dem Leben Hand in Hand gehen und voll Erwartung sein, was es uns geben wird und in welche Lagen es uns bringen möchte. Manchmal sehen wir diesen Bruch lange voraus, wissen, dass er unumgänglich ist oder sehnen ihn sogar lange vorher herbei. Das heißt aber nicht, dass wir dann komplett vorbereitet und durchorganisiert in diese Herausforderungen gehen und schon vorher wissen, welche Werte und Sichtweisen uns jetzt prägen werden. Vieles überrollt unser Leben erst einmal. Im Guten wie im nicht ganz so Guten…

Solche Situationen, die uns eine neue Perspektive ermöglichen, sind meist einschneidend, ob nun auf die positive oder negative Art und Weise. Es sind meist einschneidende Herausforderungen und Erlebnisse, die wir sehr lange nicht vergessen werden und die uns gehörig durcheinanderbringen. Sie sorgen dafür, dass wir zum Umdenken gezwungen werden. 

Es steht uns dann ein sogenannter Paradigmenwechsel bevor, den wir während unseres Daseins auf dieser Erde immer wieder durchmachen, ob bewusst oder unbewusst. Ein Paradigma umschreibt hier die Gesamtheit grundsätzlicher Denkweisen oder die generelle Art, wie wir bestimmte Dinge betrachten. Es ändert sich in diesem Fall also ein Großteil unserer Lebenseinstellung und der eigenen Werte gewollt oder ungewollt.

Es handelt sich also um einen Bruch mit bisherigen Werten und Überzeugungen – wir verändern etwas grundlegend, und das beeinflusst den gesamten Gang unseres Lebensweges. Hier geht es um die Gesamtqualität unseres Lebens, um das, was unseren Lebenskompass speist.

Es ist also wichtig, was man wirklich will. Denn Erfüllung findet man auf verschiedenen Wegen. Dazu stellen sich viele Fragen auf ganz grundsätzliche Art und Weise. Dabei spielen unsere Blickwinkel, unsere Werte, eine doppelte Rolle. Sie führen uns einerseits zu den Entscheidungen hin, wenn wir sie denn bewusst anstreben. Anderseits sind es aber dann genau die Werte, die sich dann teilweise grundlegend ändern werden, wenn wir uns auf dem neuen „Teilstück“ unseres Lebenswegs begeben. 

Solltest du dich selbst in einem solchen Umschwung befinden, kann es durchaus vorkommen, dass du dich fühlst, als würdest du dich selbst verlieren. Alles was du bist und was du zu sein glaubst, scheint ineinander zusammenzubrechen wie ein Kartenhaus. Du befindest dich in einem Zustand zwischen dem, was du warst, und dem, was du sein wirst, sozusagen zwischen der Veränderung. Darum wirst du vielleicht auch ein Gefühl von völliger Leere haben, weil du dich nicht mehr mit dem identifizieren kannst, das sich für dich ursprünglich als gut angefühlt hat. Du zweifelst an deiner Authentizität und kannst nicht einordnen, wo du gerade hingehörst und wer du in diesem Augenblick wirklich sein möchtest.

Doch authentisch zu sein bedeutet nicht, dass du nur einer Lebensweise folgen oder nur eine gewisse Art und Weise des Denkens ausüben kannst. Authentisch sein bedeutet schlicht, so zu sein, wie du eben bist – und wenn du dich veränderst und in dieser Phase steckst, dann ist es auch so, auch das darfst du zeigen und ausleben. Du brauchst Mut und Kraft, aber auch Neugier und Zuversicht.

Das aktive Durchleben dieser Veränderungen ist genauso wichtig, wie das, was daraus für dein Leben entstehen kann. Traue dich, diese neuen Herausforderungen anzunehmen und versuche nicht, krampfhaft an dem festzuhalten, was du einmal gewesen bist. Lass los, ehrlich und konsequent.

Wir Menschen verändern uns stetig und wir sind nicht gezwungen, uns ein Leben lang nur in eine Richtung drängen zu lassen, schon gar nicht von uns selbst. Wir lassen täglich etwas los und halten dennoch an zu vielem fest. Aber wir haben alle Freiheit, die wir brauchen, um den Weg der Veränderung zu gehen. Wichtig ist, dass DU niemals aufgibst, denn es gibt immer einen Weg…