Trau Dich und erobere Dein Leben zurück
Wenn das Leben uns in seinen Alltagstrott gefangen hält, dann hilft es manchmal, einfach auszubrechen: Spontan sein, ein bisschen verrückt vielleicht, Routinen und Konventionen für einen kurzen Moment einfach mal links liegen lassen. Denn wenn wir es uns erst einmal zugetraut haben, geht die befreiende Wirkung oft über einen solchen Moment hinaus. Dann bekommt unser Leben im besten Falle genau den Stupser, den es braucht, um wieder ein wenig bunter und aufregender zu werden.
Allzu häufig droht das Leben inmitten alltäglicher Routinen und langjähriger Gewohnheiten zu versinken. Wer jeden Tag dasselbe macht, dasselbe isst, dieselben Leute trifft und immer dieselbe Kleidung trägt, der kann schnell von Frust erfüllt sein. Ein Frust, der sich langsam und sehr subtil ansammelt. Am Anfang erscheint es bequem und kraftsparend, doch dann spüren wir eine erste Langeweile. Und irgendwann sind wir „mit der Gesamtsituation“ unzufrieden, ohne genau zu wissen, warum eigentlich. Kommt dir das auch bekannt vor?
Doch es ist wichtig, sich etwas zu trauen und manchmal auch seine Komfortzone zu verlassen – doch man tut es einfach nicht mehr. Dafür gibt es einen einfachen wie häufig übersehenen Grund: Spontanität liegt nicht zwingend in der Natur eines jeden Menschen. Vielmehr müssen sich die meisten überwinden, sie müssen ihren gedanklichen Horizont erweitern und sich von den Regeln und den allgemeinen Konventionen befreien. Es braucht Mut, denn es sind auch Risiken einzugehen.
Wer etwas Außergewöhnliches macht, muss mit außergewöhnlichen Reaktionen rechnen.
Und manchmal ist es paradox – denn manche sichtbare und „unsichtbare“ Norm scheint uns Fesseln anzulegen, aber gleichzeitig ist es doch auch „normal“, Dinge zu hinterfragen, Neues zu suchen und zu finden, sich und unsere Welt weiterzuentwickeln. Wir suchen uns manchmal selber die Norm aus, an der wir festhalten wollen und reden uns ein, dass wir das ja müssen. Alles bleibt wie gewohnt, weil wir uns einen Teil der Fesseln selber angelegt haben. Dennoch sollten wir dieses Verhältnis als ein Verhältnis verstehen, das sich immer wieder in die Balance bringt und sich immer wieder auspendelt – einerseits die notwendigen Regeln, andererseits die Notwendigkeit, sie immer mal wieder zu brechen.
Warum aber lehnen viele Menschen echte Spontanität so vehement ab? Das liegt häufig daran, dass sie das Leben für vollends planbar halten. Und bis zu einem gewissen Grad liegen sie ja richtig. Ja, man kann sich das eigene Leben im Kopf vorzeichnen. Das Leben fordert jeden von uns Tag für Tag aufs Neue heraus. Immer wieder stehen Entscheidungen an, stets müssen verschiedene Interessen abgewogen werden. Doch leider ziehen wir oft daraus die falschen Schlüsse. Wir glauben, alles im Leben könne geplant werden. Dem kann nur vehement widersprochen werden. Unser Leben ist gerade deshalb so schön, weil wir immer wieder auch vom Zufall getroffen werden. Die Überraschung beflügelt uns. Plötzlich müssen Pläne über den Haufen geworfen werden, alte Ideen zur Seite gelegt und neue Schritte durchdacht werden.
Deshalb gilt: Kein Leben ist wirklich „durchplanbar“. Denn es kommt garantiert etwas dazwischen. Wer versucht, Monat für Monat, vielleicht sogar Tag für Tag, schon weit im Voraus Entscheidungen über das eigene Leben zu treffen, der wird früher oder später schwer enttäuscht werden. Gleichzeitig ist Planung der Feind von Spontanität. Das durchgetaktete Leben ist deshalb nicht mehr als nur eine tragische Illusion.
Vieles, was wir wollen, was wir uns ganz fest vornehmen, was uns so gut tun würde, was wir im Kopf schon tausend Mal geplant haben, wird dann doch nichts. Weil wir uns nicht trauen, anzufangen, weil die Ängste vor Widerstand und Misslingen zu groß sind und die Stimme unseres inneren Schweinehundes zu laut ist. Hier hilft uns die Spontanität, uns den letzten Schwung zu geben, einfach anzufangen und die Türen aufzustoßen, ohne darauf zu warten, dass sie jemand für uns aufschließt. Und unser toller Plan kann Wirklichkeit werden.
Spontanität erfordert Mut. Längst nicht alle werden die eigenen Wünsche teilen. Wer sich aus den festgefahrenen Alltagsroutinen befreien will, der möchte immer auch ein Stück weit mit gesellschaftlichen Erwartungen brechen. Das bedeutet, dass man seinen eigenen Weg gehen muss. Der eigene Lebensweg ist ein Ausdruck besonderer Autonomie. Doch es muss nicht immer der ganz große Wurf sein. Auch im Kleinen ist Veränderung möglich. Es braucht nur den entsprechenden Willen dazu.
Wirklich spontan zu sein, einfach mal etwas Neues, etwas anderes machen. Es gibt nicht den perfekten Moment, um vom Lebensmodus der Routine in den der Spontanität zu wechseln. Denn Spontanität wird Schritt für Schritt zur Lebensrealität. Spontan sein heißt auch, mit übereinkommenden Regeln und Erwartungen brechen. Auch ist es ganz normal, sich in bestimmten Situationen erst einmal unsicher zu fühlen und Angst vor dem Unbekannten zu haben. Doch genau deshalb lohnt es sich, neue Wege auszuprobieren und die Regeln zu brechen.
Mach es einfach!
Denn es gibt keinen Grund, nicht spontan zu sein!. Schon kleine Veränderungen können eine bedeutende Steigerung der eigenen Lebensqualität bewirken. Häufig genügt es vollkommen, schon an wenigen Stellen mit den festgefahrenen alltäglichen Routinen zu brechen. Auch kann Spontanität der Schlüssel zur Überwindung von Krisen sein. Und wenn du merkst, dass du mit der „Gesamtsituation“ in deinem Leben „irgendwie“ nicht zufrieden bist – ändere etwas, ganz spontan.