- Warum ein Jobverlust auch eine Chance sein kann –
Was ist passiert? Ich kann es noch gar nicht glauben – ich habe meinen Job verloren. Das erste Mal in meinem Leben. Ich befinde mich in einem Schockzustand, denn ich habe es einfach nicht kommen sehen. Wie soll ich das meiner Familie erzählen? Was werden meine Freunde von mir denken? Wovon soll ich leben? Was muss ich jetzt tun? Das war so nicht geplant…
Jetzt stehe ich da und die Gedanken im Kopf fangen an zu kreisen. „Du bist nichts mehr wert für unsere Gesellschaft!“ Das ist das Erste, was ich fühle. Ängste steigen in mir auf… ich sehe mich schon unter der Brücke leben, ausgestoßen von der Gesellschaft… vollkommen irrational – aber in so einer Situation ist nichts rational. In unserer Gesellschaft ist „gekündigt werden“ ein Stempel, der wie ein Makel „Du bist nichts wert“ und „Dich braucht man nicht“ aufgedrückt bekommt. Du bist in der Gesellschaft nicht länger willkommen.
Natürlich kann es ganz unterschiedliche Gründe für eine Kündigung geben – aber die Gefühle sind bei jedem gleich. Die Dunkelheit des Versagens senkt sich über einen. Es sind ähnliche Gefühle, wie verlassen zu werden – und das ist unsere Urangst, die wir schon als Kind lernen. Wut, Scham und Angst vor der Zukunft wechseln sich ab.
Man fragt sich: „Was nun?“ und dann kommt der blinde Aktionismus: Schnell alle möglichen Jobportale abonnieren, ein Profil anlegen – der neue Job muss so schnell wie möglich her, denn Arbeitslosigkeit ist keine Option. Aber warte mal, warum eigentlich nicht? Ist es wirklich so ein großes Stigma, sich einfach mal aus dem Rad herauszunehmen und sich in Ruhe Gedanken zu machen, was man mit seinem Leben anfangen will? Oft kommt so eine Situation ja genau dann, wenn wir im Kopf schon darüber nachgedacht haben, uns zu verändern. Aber unser Ego hält uns so gerne da fest, wo es uns sicher wähnt.
Ein Kündigungs-Szenario kann jeden passieren. Man wird zum Chef gerufen und dann kommt man mit einer Kündigung wieder aus dem Büro – vollkommen unerwartet. Sozusagen aus dem Nichts.
Man fällt einfach aus allen Wolken, denn auch bei mir war so eine Kündigung nicht vorhersehbar. Was macht man denn, wenn man viele Jahre in einen Job investiert hat, und man auf einmal feststellt, dass die eigene Expertise nicht mehr benötigt wird.
Man fängt an zu träumen. Denn alles was dir passiert, hat einen Grund. Auch wenn es unglaublich weh tut und man im ersten Moment diesen Grund überhaupt nicht sieht – oder sehen will.
Diese Situation setzt dich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Hosenboden. Und du hast zwei Möglichkeiten: Such dir einfach den nächsten Job. Hauptsache versorgt sein – oder nutze diese Pause einmal, um dich wirklich zu besinnen und dich zu fragen: Was willst DU eigentlich vom Leben? Ist das alte Szenarium wirklich genau das, was du willst? Oder hast du dich vielleicht verändert und tief, in dir schlummert ein Traum von einem anderen Leben?
Vielleicht ist diese erzwungene Auszeit genau die Art und Weise, um seinen eigenen, neuen Weg zu finden und selbstbestimmt zu gehen. Einmal auf andere Gedanken kommen und schauen, wohin das Leben einen führt.
Wichtig ist zu erkennen, dass jedes Ende, auch wenn es ungewollt scheint, immer eine riesige Chance auf einen Neuanfang ist und sich neue Türen öffnen können. Sind wir nicht alle Schöpfer unserer Realität und unseres Lebens? Wenn wir die Verantwortung übernehmen für das, was uns „passiert“ können wir auch unsere Träume selbst in die Hand nehmen.
Aber kennst du das, wenn du tief in dir drin etwas einfach „weißt“ und gleichzeitig deine Stimme im Kopf sich wundert? Weil ihr schlichtweg die Worte fehlen und sie nur zuschaut, wie eine innere Führung dafür sorgt, dass du einfach tust, was du tun musst. Diese „Flow-Momente“ kennen bestimmt viele von euch. Sie fühlen sich jedes Mal so an, als ob Entscheidungen sich wie von selbst treffen.
Man tut Dinge, über die man erst im Nachhinein bewusst nachdenkt und wundert sich dann nur, wie leicht es sich angefühlt hat. Meist war man zur Zeit der Kündigung schon länger latent unzufrieden und unglücklich im Job. Vielleicht hat man schon lange den Wunsch nach Selbstständigkeit – aber bisher kam immer die Stimme: „Irgendwann einmal werde ich meine Berufung leben und meinen Traum verwirklichen… wenn… wenn…“. Was wir aber meist nicht bedenken. Das Universum hört immer mit. Und manchmal gibt es uns einen Schubs, damit wir unsere Träume verwirklichen. Damals war uns vielleicht noch nicht bewusst, dass das „wenn…. dann… – Syndrom der beste Weg ist, nie wirklich glücklich zu werden. Wenn wir immer das Glücklichsein auf morgen verschieben, vergessen wir, warum wir im Hier und Jetzt schon glücklich sein könnten.
Wichtig ist zu erkennen, dass der einzige real erfahrbare und erfühlbare Raum der gegenwärtige Moment ist. Und jetzt. Und wieder jetzt. Wir können (und müssen) lernen, uns im Hier und Jetzt glücklich zu fühlen. Sonst bleibt das Glück für uns ewig unerreichbar und wir bleiben unzufrieden, wartend und sehnend zurück.
Es ist auch gut, wenn man sich Hilfe holt. Dadurch werden neue Perspektiven und Tools aufgezeigt, die man lernen kann und somit sich selbst aus dem Hamsterrad von innerer Unfreiheit befreien kann. Auch wenn man von außen betrachtet alles hat, was „man“ doch braucht, um glücklich sein zu „müssen“, kann es da eine kleine Stimme geben, die flüstert:
„Was kann es noch da draußen für mich geben?“
„Sei doch einfach mal zufrieden“, „Du hast doch alles“ – „im Job kann man nicht alles haben“ und „das Leben ist kein Wunschkonzert“ sagen sie. Es ist schon krass, wie stark das Unbewusste von den durch Erziehung geprägten Glaubenssätzen konditioniert wurde. Und wir am Ende die gleichen limitierenden Dinge auch zu uns selbst sagen, die uns bei unseren Eltern tierisch aufgeregt haben.
Deshalb lebe deinen Traum und JA, das Leben IST ein Wunschkonzert und du bist der Dirigent. Denn wenn wir erkennen, wie wir uns unbewusst unsere eigene Realität kreieren, halten wir unser Glück in der Hand. Erlaube dir zu träumen und gehe los, für Dich.
Und manchmal braucht es eine Kündigung, damit du aktiv wirst und dein Leben in die eigene Hand nimmst. Damit du auf die leise wispernde Stimme deines Herzens hörst und dir erlaubst, groß zu träumen.
Denn die meisten Menschen wünschen sich in Wahrheit nicht nur eine berufliche Veränderung, sondern vor allem eins: glücklich zu sein.