Deinen eigenen Loslass-Weg gehen

- Wie wir lernen, Kleines und Großes im Leben loszulassen –

Loslassen meint keinen Verzicht, sondern einen Gewinn, neuer Erkenntnisse über das Sein. Dieses Sein – mit Abenteuern, einem wahrhaften Gefühl der Selbstliebe und Wertschätzung verbunden – vermag uns zu unseren Werten zu führen. Dort angelangt, stehen wir unserer Authentizität gegenüber. Wer sie einmal küsst, wird sich ihrer Liebe nicht mehr entziehen können.

Grundlage ist das Loslassen selbst. Authentizität zeigt uns in unserem natürlichen Gewand, ganz ohne schmuckvolle Federn, ohne Gaukel und ohne den Versuch, gefallen zu wollen. Und am Ende leuchtet die innere Freiheit in all ihren Farben auf und nimmt mit auf eine ganz neue Reise. Schmerzfrei ist der Wandel nicht, denn oftmals hielten wir zu lange an bestimmten Strukturen fest. Mit der Zeit entwickelt man ein Verständnis für das Loslassen und schuf mir eine eigene Strategie. Eine Strategie, die das Ablösen merklich erleichtert.

Doch Loslassen ist nicht Wegwerfen, auch wenn oftmals das Thema mit Aufräumarbeit beginnt. Jeder von uns ist schon mal umgezogen und dabei haben einige Habseligkeiten überlebt, obgleich sie nach dem Einzug in die neue Wohnung nicht ansatzweise Beachtung fanden. Wichtig ist, dass wir uns nach dem Sinn der Gegenstände im Leben fragen und vielleicht betrachten wir dann die Habseligkeiten aus einer anderen Perspektive. Denn tatsächlich ist und bleibt ein Ding nur ein Ding. Es sind Gedanken, Phantasien und Erinnerungen, die Dinge zum Leben erwecken und mit diesen Dingen gehen die Erinnerungen nicht verloren. Im Gegenteil: Sie bleiben beständig.

Wegwerfen und Loslassen sind daher zwei völlig unterschiedliche Begriffe. Obgleich beide Begriffe mit einer Ablösung einhergehen, hat das Wegwerfen etwas Verachtendes. Das Loslösen ist hingegen nicht despektierlich. Man trennt sich auf würdevolle Weise von den Dingen und behält dabei das Schöne in Erinnerung. Die Erinnerung, die eines Tages bleiben wird, wenn der Vorhang des Lebens den Zugang zu den irdischen Habseligkeiten verschließt.

Mit Ruhe und Gelassenheit will es gelingen. Beides verlangt Zeit. Zeit, die wir selten aufbringen können oder wollen. Zu viele Themen – wie der Berufsalltag, all die Pflichten, die Selbstentfremdung, Selbstausbeutung, Selbstmissbrauch, Selbstverleugnung – kleiden uns den Seelenwald in dunkle Farben und unser Schatz bleibt uns ungesehen. Um also nicht selbst zum Räuber unseres eigenen Seelenschatzes zu mutieren, sollten wir alte Glaubenssätze hinterfragen, ungünstige Strukturen erkennen und loslassen. Lasst die Ziele anderer Menschen – nicht einfach eure eigenen werden, lasst sie los. Zeigt euch und lernt es, dabei mit Themen wie Scham und Angst umzugehen! Lasst vor allem Ideen von einem Ideal los. Das Ideal ist euer Herz und dieses trägt ihr bereits in euch.

Silvia Exner

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