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Loslassen und den eigenen Weg gehen

 Lass doch einfach los! – Sicher hast du den gut gemeinten Rat schon oft gehört und dann gedacht: Wenn das so einfach ginge! Und eines steht auch fest: Dem einen gelingt es und beim anderen dauert es einfach…

Das ist zu vergleichen mit dem Gefühl, man habe ein schweres Gewicht in der Hand und hält es fest. Obwohl man ganz genau weiß, dass man es loswerden will, aber nicht kann, weil man es so festhält. Vielleicht ist es aber auch andersherum und Menschen, bestimmte Situationen und Prozesse, die kein Ende finden, halten einem fest in ihrem Bann und lassen einem nicht los.

Loslassen ist ein Wechselspiel im Leben. Es macht unglücklich, nicht loslassen zu können und es wirkt entlastend, wenn es einem gelungen ist.

Doch bis dahin ist es ein langer Weg – manchmal ein lebenslanger. Doch nichts kann sich entfalten, wenn etwas festgehalten wird. Man ist eingeengt und man hat das Gefühl man könne sich nicht frei entfalten. So ist es auch mit Menschen und Themen, die uns festhalten und die wir nicht loslassen wollen oder nicht können.

Wie sollen wir uns entfalten, wenn da etwas ist, dass uns festhält.

Beim Loslassen lässt man etwas gehen, dass einem nicht mehr dient oder das man nicht mehr braucht. Doch es geht beim Loslassen nicht immer um Menschen, sondern auch um schlechte Gewohnheiten, negative Verhaltensweisen, einschränkende Einstellungen, Glaubenssätze und vor allem auch um schlechte Gefühle.

Oft merken wir anhand eines schlechten Gefühls, dass da irgend etwas ist, was mich festhält oder ich kann etwas einfach nicht loslassen. Dann frage dich einfach, auf welcher Seite befindet sich dieses schlechte Gefühl: Wird man festgehalten oder hält man selber fest und kann nicht loslassen.
Die Antwort darüber entscheidet, ob man eine Wahl von Möglichkeiten hat. Wenn man nicht loslassen kann, so ist dies nun eine gute Möglichkeit aktiv nach Lösungen zu suchen. Man ist nicht von den Entscheidungen und Verhaltensweisen anderer abhängig.
Es gibt viele Momente und Situationen, die das Loslassen erfordern. Manchmal wird es einem im Alltag nicht bewusst, aber alle haben eines gemeinsam – sie stehen in Verbindung mit starken Gefühlen wie Vertrauen, Sorge, Sicherheit und Verletzungen der Seele durch Kränkungen, Täuschungen und Betrug.Vieles liegt schon lange zurück. Die Erinnerung zeigt neben den sonnigen Tagen aber auch den Schatten, den man am liebsten vergesse würde. Alles liegt in der Vergangenheit und wird vielleicht von anderen Menschen als völlig unbedeutend eingeordnet. Doch die negativen Gefühle, die daraus entstanden sind, sind so stark, dass sie die Macht haben, die zurückliegenden Geschehnisse immer wieder präsent zu machen.

Erinnere Dich daran, wie oft hat dich das Thema „Loslassen“ schon bewegt? Und gerade dann, wenn es um wichtige Lebensentscheidungen ging?
Vielleicht kannst du dich an die Gefühle erinnern, die du vor und nach der Entscheidung durchlebt hast? Wie hast du dich gefühlt und wie bist du damit umgegangen?

Denn Loslassen = Veränderung

Wer Angst hat vor einer Veränderung, wird sich besonders schwer tun, loszulassen. Auch von den Menschen, die sich nicht leicht auf Veränderung einlassen können, kann die Situation, die das Loslassen erfordert, als sehr schmerzhaft empfunden werden.

Übung: Das tägliche Loslassen
Es sind nicht ausschließlich die großen Dinge, des Lebens, über die es sich lohnt nachzudenken. Die kleinen alltäglichen gehen schnell von der Hand, doch bei den Großen merken wir, dass sie uns lange beschäftigen. Doch bevor du an das Loslassen von etwas, was du loswerden möchtest, mache dir die Vielzahl der täglichen Momente des Loslassens als Teil deines Lebens bewusst.
Finde 5 Beispiele, wo dir unbewusst das Loslassen gelungen ist oder du ohne große Probleme erfolgreich losgelassen hast. Mache dir dabei Beispiele für das kleine, alltägliche Loslassen bewusst. Und dann mache dir klar, dass du eigentlich schon eine Menge Loslass-Erfahrungen besitzt.

Loslassen braucht Zeit und Entscheidungen zwingen uns manchmal, über uns selbst hinauszuwachsen. Mit dem Bauch oder dem Kopf oder mit beidem getroffene Entscheidungen, zeigen sich meist im Nachhinein, ob es die richtigen waren. Beim Loslassen ist das genauso: Erfahrungen geben uns Sicherheit und Erfolge bestärken uns.
Es muss Dir aber auch bewusst sein, dass du nichts loslassen kannst, was du nicht zuvor gefühlt, akzeptiert und anerkannt hast. Das ist nicht glich.

Loslassen heißt Ablösung. Ablösung heißt Veränderung. Veränderung macht einen Aufbruch möglich.

So sehr wir es uns auch wünschen – der „Knoten in der Seele“ löst sich eben nicht von selbst, so wie auch die Zeit nicht alle Wunden vollkommen heilt. Narben bleiben immer – aber mit ihnen kann man leben.
Wenn du also nicht loslassen kannst, musst du dir auch dessen bewusst sein, dass dies bedeutet, in einem Zustand zu verharren, der deine Entwicklung verhindert und eine freie Entfaltung deiner Persönlichkeit unmöglich macht. Aber auch die Tatsache, dass eine andere Person dich nicht loslässt oder du sie nicht loslassen kannst, kann dein Leben beeinträchtigen und dich am Fortkommen behindern.

Deshalb ist dein Empfinden, etwas ändern zu müssen, ein erster Schritt. Das Erkennen, warum du dein Glück nicht finden kannst, ist der nächste.

Keine Hilfe sind Maßnahmen, die von Außen auf einen einwirken. Sie dienen der Entspannung. Das mag zwar der Seele und dem Körper momentan guttun und vielleicht die Symptome etwas mildern, aber es beseitigt nicht die Ursachen. Und jeder hat es erlebt und gefühlt, wie oft man aus Angst oder Bequemlichkeit nicht an die Wurzeln des Übels gehen wollten.

Deshalb muss man den Blick nach vorne richten und die Angst, die manchmal dahinter steckt erkennen, etwas zu verlieren, was ein Leben bestimmt. Doch das klingt paradox. Dazu ist die Antwort auf die Frage: „Was wäre, wenn…, könnte dich weiterbringen.

Das Loslassen ist somit ein Abschied für immer – es gibt kein Zurück. Loslassen hat die Endlichkeit im Gepäck, die mit Trauer und Schmerzen einhergeht. Blicke nach vorne, sammle Kraft aus dem, was du erreichen und in dein Leben bringen willst.

Lass deine Pläne, deine Träume und Visionen als Kompass und Mutmacher auf dein Loslassen wirken.

Das gibt Kraft, auch in schweren Momenten, die immer mit einem großen Loslassen verbunden sind. Und es stärkt unsere Zuversicht beim Blick auf das, was danach kommt.

Vertraue dir, dass du es schaffen wirst. Lass los!

Gerne helfe ich Ihnen bei Ihren Themen und unterstütze Sie dabei.

Ihre Silvia Exner

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