In der Mitte meines Lebens angekommen

- Vom Loslassen und Festhalten unserer Herzenswünsche -

In der Mitte des Lebens angekommen, stellen wir uns oft die Frage: Habe ich überhaupt noch Träume und Wünsche? Was will ich in diesem Leben noch erleben und umsetzen? Und wie erkenne ich meine ureigenen Bedürfnisse wieder? Ich möchte dich ermutigen, ganz genau in dich hineinzuhören. Denn gerade in dieser Lebensphase gibt es wieder neuen Raum für Wünsche und Sehnsüchte.

Vielleicht war es bei dir auch so: Oft waren wir Frauen in den letzten Jahren wahnsinnig busy, ständig beschäftigt bis ans Limit. Es war schön, herausfordernd und anstrengend. Zuerst mit unserer Ausbildung, dann damit beruflich Fuß zu fassen, Karriere zu machen, uns auf einen Partner einzulassen. Kinder zu bekommen. Es waren und sind superschöne, intensive und volle Jahre. Manchmal sind wir so beschäftigt, dass wir die Verbindung zu unseren Träumen langsam still und leise verloren haben. Gar nicht zu reden davon, dass die Träume sich vielleicht verändert haben, weil wir uns verändert haben. Aber wie schafft man es, seine Bedürfnisse trotzdem zu entdecken und vor allem, all seine Träume und Wünsche dann auch zu verwirklichen?

Viele Frauen denken sich: „Das kann doch nicht alles gewesen sein? Irgendwie ist mir alles zu viel!“ Wir sind erschöpft, und am Limit, irgendwie leer und ausgebrannt. Gelangweilt vom Alltagstrott.

Aber was ist, wenn in Wahrheit alles zu wenig ist? Zu wenig Lebensfreude, Beziehungsglück, beruflicher Erfolg? Zu wenig Intensität, zu wenig Abenteuer, zu wenig Freiheit, zu wenig von dem, was man für sich selbst braucht, um glücklich zu sein. Und bei vielen kommt auch die schmerzhafte Erkenntnis dazu: Das ist nicht mein Leben, das ich will! Man spürt, dass man etwas ändern muss.

Gerade jetzt, wenn das neue Jahr bereits begonnen hat, lassen wir doch noch einmal das letzte Jahr Revue passieren und stellen uns die Frage, ob wir unsere Ziele erreicht haben. Ein Unterfangen mit einem gewissen Stresspotential und es schwingt mit, uns vielleicht zu große Ziele gesetzt zu haben oder gar die falschen. Und dann taucht sie doch noch auf die Frage: Habe ich überhaupt noch Träume? Was sind denn meine Träume eigentlich? Und ist es überhaupt erlaubt oder realistisch, in diesem Alter noch große Wünsche ans Leben zu haben? Die Antwort darauf lautet ganz klar: JA!

Denn es ist nie zu spät, an unseren Träumen und Wünschen festzuhalten und sie zu verwirklichen.

Die Frage, zu der ich dich jetzt einladen möchte lautet: „Was möchtest du noch erleben?“. Und dabei möchte ich, dass du gnadenlos ehrlich zu dir selbst bist. Vielleicht hast du schon immer davon geträumt, ein eigenes Buch zu schreiben oder eine Weltreise zu machen. Oder vielleicht möchtest du eine neue Sprache oder ein Instrument lernen. Oder vielleicht möchtest du dich beruflich neu orientieren und deinen Leidenschaften folgen. Was auch immer deine Träume sind – sie sind wichtig und verdienen es, gehört und gelebt zu werden. Deshalb schreibe sie auf.

Dazu darfst du dir bewusst Zeit nehmen, um darüber nachzudenken und vor allem zu spüren, was du im Inneren wirklich willst und was dich glücklich macht. Es geht darum, uns selbst zu erlauben, unsere eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und uns nicht nur um andere Menschen zu kümmern. Es ist an der Zeit, unsere eigenen Träume anzuerkennen und ihnen Raum zu geben. Sei einfach mutig!

Es fühlt sich gut an!

Deine Träume müssen nicht zwangsläufig groß und spektakulär sein. Sie können auch in den kleinen Dingen des Alltags liegen – in einem Spaziergang im Sonnenuntergang oder einem gemütlichen Abend mit Freunden. Es geht darum, das Leben bewusst zu genießen und sich selbst zu erlauben, glücklich zu sein. Wenn du dich für Neues öffnest, wirst du staunen, wie dich die neuen Erfahrungen beleben werden.

Lass auch gerne deine Gedanken in der Vergangenheit schweifen. Was waren deine Träume als Kind? Welche Leidenschaften hat du schon immer gehabt? Vielleicht war es das Malen oder Schreiben, das Reisen oder die Musik? Was auch immer es war, es ist ein wichtiges Puzzleteil deine Bedürfnisse und Träume wiederzuentdecken.

Und ganz wichtig: Du musst nicht alleine auf diesem Weg sein. Hole dir Unterstützung bei der Verwirklichung deiner Träume. Sprich mit deinen Freunden oder vertrauensvollen Familienmitgliedern, über deine Wünsche und Träume und lasse dich von ihrem Zuspruch motivieren. Du kannst aber auch einen inspirierenden Coach oder einfühlsamen Therapeuten aufsuchen, der dir dabei hilft, Klarheit über deine Ziele zu gewinnen und konkrete Schritte zu planen. Gemeinsam ist es oft einfacher, den eigenen Träumen näherzukommen, denn manchmal fühlen wir uns in unseren Routinen und Gewohnheiten gefangen.

Neue Wege zu gehen, bedeutet aus unserer Komfortzone herauszutreten. Helfer und Unterstützer sind dabei Gold wert.

Doch während du dich nun auf den Weg machst und deine Träume verfolgst, bist du mit deinem Kopf nicht im Hier und Jetzt. Vergiss dabei nicht, auch den gegenwärtigen Moment in vollen Zügen zu genießen. Das Leben besteht aus einer Fülle an kleinen Glücksmomenten, die wir viel zu oft übersehen. Nimm dir bewusst Zeit, um dankbar zu sein, für das, was du bereits erreicht hast und für die Menschen, die dich umgeben. Schätze die kleinen Freuden des Alltags und lasse dich von ihnen inspirieren.

Besonders ist auch: In der Mitte unseres Lebens haben wir oft schon viel erreicht und können auf unsere Erfolge stolz sein. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen sollten. Um das innere Feuer, die Neugierde und die Lebensfreude zu erhalten, dürfen wir weiterhin nach neuen Herausforderungen suchen und uns persönlich weiterentwickeln. Nur so bleiben wir lebendig und erfüllt. Unsere Träume geben uns einen neuen Ankerpunkt, eine Richtung und eine Quelle der Motivation. Sie erinnern uns daran, dass das Leben noch so viel zu bieten hat und dass wir noch lange nicht am Ende angekommen sind.

Also frage dich selbst: Habe ich noch Träume? Und wenn ja, welche sind es? Nimm dir Zeit, um darüber nachzudenken und schreibe sie auf.

Mache eine Liste mit all den Dingen, die du gerne erleben möchtest oder erreichen willst. Lass deiner Fantasie freien Lauf du sei mutig in deinen Wünschen. Und dann fang an! Setze erste kleine Schritte in Richtung deiner Träume und bleibe dran. Es mag nicht immer einfach sein und es wird sicherlich Hindernisse geben, aber lass dich davon nicht entmutigen. Halte an deinen Träumen fest und vertraue darauf, dass du sie verwirklichen kannst.

Denn eigentlich haben wir in der Mitte unseres Lebens noch so viel Zeit vor uns. Zeit, um unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten und unsere Träume zu leben. Also lass dich nicht von Zweifeln oder Ängsten zurückhalten.

Höre auf deine innere Stimme und gehe deinen eigenen Weg.

Und solltest du dich fragen, ob es realistisch ist, in dem Alter noch neue Wege zu gehen, dann lass mich dir sagen: Es gibt keine Altersgrenze für Träume. Das Leben ist ein ständiger Wandel, und wir haben die Möglichkeit, uns immer wieder neu zu erfinden.

Vielleicht bedeutet das, dass du einen neuen Beruf ergreifst oder eine Leidenschaft zum Beruf machst. Oder einfach nur innerhalb einer Abteilung wechselst. Vielleicht bedeutet es aber auch, dass du eine weite Reise antrittst und neue Kulturen entdeckst. Oder vielleicht bedeutet es einfach nur, dass du dir Zeit für dich selbst nimmst und deine eigenen Bedürfnisse nicht immer hinten anstellst.

Das schöne daran ist: du hast bereits so viel Lebenserfahrung gesammelt, und du kennst dich selbst besser als je zuvor und weißt, was dich wirklich erfüllt. Nutze diese Erkenntnisse und wage den Schritt in Richtung deiner Träume. Es wird nicht immer einfach sein! Es wird Rückschläge und Momente der Unsicherheit geben. Aber genau darin liegt auch die Magie des Lebens – in der Herausforderung und dem Wachstum, das damit einhergeht.

Also los, packe deinen Koffer voller Mut und Leidenschaft und mache dich auf den Weg zu deinen Träumen. Nutze deine Zeit. Es mag sein, dass deine Träume sich inzwischen verändert haben. Aber sie sind da. Sei mutig und vertraue auf dich selbst.

Silvia Exner

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