Hab doch wieder Lust am Leben  

Das Leben geht weiter. Immer weiter. Jede Sekunde, jede Minute, jeden Tag. Stillstand unbekannt. Auf unserem Lebensweg erleben wir ebenso viele schöne wie auch traurige Momente, wobei ein zu langes Verweilen in der dann schon wieder Vergangenheit uns am Weiterkommen hindern kann. Dann heißt es loslassen, um Platz zu machen für das, was uns das Leben lieben lässt.

Wenn man so nachdenkt über sein Leben, dann stellt sich im ganzen Auf und Ab die Frage, was Lebensfreude denn nun genau ist und wie man sie spüren kann. Denn der Alltag ist voll von Herausforderungen und To-Do-Plänen, so dass nicht viel Zeit für sich selbst bleibt. Wir fragen uns welche Rollen das Loslassen können und Treibenlassen dabei spielen, wie man unbekannte Türen öffnet und schlussendlich in ein erfülltes Leben findet.

Die Lebensfreude speist sich aus viel mehr Quellen, als wir manchmal denken. Für viele Menschen ist Lebensfreude das Ergebnis der erfolgreichen Abarbeitung von Zielen, Milestones und To-do-Listen. Das ist auch richtig, doch lange nicht alles. Lebensfreude ist viel mehr. Lebensfreude kann der Genuss eines Spazierganges in der Natur sein, ein schnelles Eis mit Freunden, das freie Wochenende und vieles mehr. Oft sind es die kleinen Dinge, die die größte Freude erzeugen. Hierzu sollten wir uns öffnen für die Magie der Welt. Unser Herz darf Freude empfinden. Unser Körper darf diese Freude spüren. Und wir dürfen diese Freude verbreiten. Nach außen tragen und auf andere übertragen. Lebensfreude findet man in jeder Ecke, wenn man nur danach Ausschau hält.

Und dabei heißt „Erfüllung“ eben nicht „Zielerfüllung“ und „Ankommen“ nicht „Erster sein“. Wer sich nur über die Arbeit definiert, wird definitiv einige Nuancen an Lebensfreude nicht kennenlernen. Die kleinen und großen Auszeiten schenken Kraft, Entspannung, Intuition, Gesundheit und Freude – daher sind sie auch so wichtig.

Jeder von uns lebt sein Leben. Der eine bewusster und intensiver als der andere. Während manche Menschen nur für ihre Arbeit leben und im Hamsterrad der täglichen Aufgaben gefangen sind und für immer bleiben, erkennen andere, worauf es im Leben wirklich ankommt. Im Bereich der persönlichen Erfüllung sind das vor allem das Genießen eigener Leidenschaften sowie das Wachsen und Entwickeln als Person. Es geht darum, das zu tun, was einen glücklich macht und ein Gefühl von Sinn und Zweck vermittelt. Auf der spirituellen Ebene geht es um die Verwirklichung innerer Ruhe, Gelassenheit und das Erkennen des tieferen Lebenssinnes. Oft spielen Meditation, Yoga und Gebet wichtige Rollen, auch Zeit in der Natur verbringen und sich mit der Welt zu verbinden. Viele Menschen leben, um zu arbeiten. Sie arbeiten nicht mehr, um zu leben. Doch genau darum geht es in unserem Leben und in unserer Welt.

Tun wir wirklich das, was unser Herz erfüllt? Oder sind es lediglich vorbestimmte Aufgaben, die wir emsig abarbeiten, bis der Ta zu Ende geht und unsere Portion an Kraftreserven aufgebraucht ist?

Welche Prioritäten gelten in Ihrem Leben? Und wer bestimmt diese?

Oftmals ist es nämlich so, dass wir das Leben anderer leben. Wir eifern jemanden nach oder erfüllen den Lebensweg, den dieser selbst nicht gehen konnte. Und tief in uns können wir nichts mit diesen Prioritäten anfangen.

Es gilt also, seine Lebensziele zu hinterfragen: Wohin gehe ich, und will ich wirklich dorthin?

 Tipps zur Selbstliebe

Wichtig ist, auf dein Herz zu hören, es sagt dir zuverlässig, ob etwas passt oder nicht. Spürst du Widerstand oder Unmut, ist dies ein klares Zeichen, dass etwas nicht rundläuft.

Denn Lebensauszeiten gibt es nicht. Dafür aber täglich die Chance, sein Leben neu auszurichten und zu optimieren. Andere Kraftquellen können entdeckt und erschlossen, andere Wege ausprobiert und gegangen werden. Das Öffnen neuer Türen ist nicht nur spannend, sondern überaus erkenntnisreich. Entweder man stellt fest „Nein, uninteressant“ oder „Ja, super“. Beides hilft weiter. Man lernt so mehr über sich kennen und erfährt immer klarer, was man nicht will und wovon man deutlich mehr haben möchte. Aber auf welchem Weg kommen wir dorthin? Was sind die Regeln, die uns helfen können, unsere Richtung zu halten?

Nun komme ich zu den fünf goldenen Regeln für ein erfüllteres Leben. Wer sie befolgt, hat mehr Chancen, mehr aus seinem Leben zu machen. Wichtig ist eine klare Richtung zu erkennen. Vertrauen in die Schritte zu haben, die auf diesem Weg zu gehen sind.

Regel 1: Sei ehrlich und authentisch:

Sei immer ehrlich und authentisch, dir selbst und anderen gegenüber. Gib nicht vor, jemand zu sein, der du nicht bist. Behandle andere so, wie du auch von ihnen behandelt werden möchtest. Je ehrlicher du bist, desto fairer bist du auch. Damit tust du deinen Mitmenschen Gutes, denn sie wissen genau, mit wem sie es zu tun haben. Dem Ehrlichen wird vertraut und geglaubt. Daher strebe nicht nur nach Ehrlichkeit, sondern sei die Ehrlichkeit.

Regel 2: Nimm nichts persönlich:

Wie oft ärgert uns die eine oder andere Aussage von jemandem. Wie oft fühlen wir uns gekränkt und verletzt, obwohl wir es vielleicht gar nicht sein müssten. Kritik ist ein Teil des Lebens. Wer A sagt, bekommt ein B zurück. Das Leben besteht aus Werten und Bewertet werden. Mit Unangenehmen müssen wir klarkommen. Viel zu schnell sind wir beleidigt, anstatt der Sache auf den Grund zu gehen. Und selbst wenn es mal Kritik gibt, betrachten wir sie doch mal konstruktiv – als Feedback – vielleicht ist ja etwas Wahres dran und gibt uns die Chance, uns in besagtem Aspekt positiv weiterzuentwickeln. 

Regel 3: Gib immer dein Bestes:

Aufgeben ist nie eine Option. Stattdessen gilt: Gib immer dein Bestes, egal wobei. Dadurch garantierst du eine kontinuierliche Verbesserung deiner Fähigkeiten und Fertigkeiten, kannst deine Ziele eher erreichen und erfolgreicher werden. Auch deine Selbstachtung und der Selbstwert steigen, denn wenn du weißt, dass du dein Bestes gegeben hast und gibst, kannst du stolz auf dich sein und dir gleichzeitig den Respekt und die Anerkennung anderer verdienen. Gemäß der Formel „Je mehr ich investiere, desto mehr kommt heraus“ ist der volle Einsatz fast schon Pflichtprogramm. Ich kann am Tagesende in den Spiegel schauen und zufrieden mit mir sein. Auf manche Ergebnisse hat man keinen Einfluss, aber man kann immer sein persönlich Bestes hineinwerfen.

Regel 4: Fang heute an

Die erfolgreichste Veränderung ist die, die sofort beginnt. Nicht morgen, zum Jahreswechsel oder irgendwann, sondern hier und jetzt. Fang heute damit an, positiver zu denken, alles lockerer zu nehmen, noch ehrlicher und authentischer zu sein, nichts zu persönlich zu nehmen, immer dein Bestes zu geben, öfter mal am Tag zu lachen, dir kleinen Auszeiten zu gönnen. Liebe zu leben. Fang heute damit an, andere freundlich zu grüßen, deinen Herzensmenschen zu sagen, dass du sie liebst, auszumisten und alles, was dir nicht mehr guttut, aus deinem Leben zu schmeißen, alte Konflikte zu klären und zu vergeben.

Regel 5: Liebe ist der Schlüssel

Liebe ist das Schönste auf Erden. Sie gibt uns Sicherheit, Stabilität, das Gefühl angekommen zu sein, und öffnet unser Herz. Liebe ich mich selbst, kann ich auch von anderen geliebt und als strahlendes Wesen wahrgenommen werden.

Natürlich ist Liebe für uns viel mehr als nur die Summe von Hormonen und ihrem Zusammenspiel. Liebe ergreift uns in al ihren Facetten, bewirkt Schmerz und Freude zugleich. Sie öffnet unser Herz und unsere Augen. Sie ist der Schlüssel dafür, welche Fülle wir in unserem Herz empfinden, mit welchem Gefühl wir auf all das schauen, was unseren Weg ausmacht und ausgemacht hat. Lasst uns unser Leben lieben, mit allem, was es bereithält, und das ist mehr, als sich in Listen von Zielen und Meilensteinen formulieren lässt. Und das ist gut so.

Silvia Exner