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Das Fass des Lebens

 Ein Fass für unseren Selbstwert und unser Selbstbewusstsein. In diesem Fass ist eine wohltuende Flüssigkeit, die hin- und herschwappt und uns ein schönes, sicheres Gefühl von geliebt zu sein, richtig zu sein, wertvoll und sich seiner selbst bewusst zu sein, hervorruft.

Nun hat unser Fass aber im Laufe unseres Lebens Löcher bekommen. Große, kleine, vielleicht auch ein paar Risse. Durch diese „Beschädigungen“, die durch Verletzungen, Kränkungen, Traumata usw. entstanden sind, sickert nun laufend die für uns so wichtige Flüssigkeit. Der Pegel in unserem Fass ist nie gleichbleibend stabil und manchmal sinkt er sogar rapide ab. Und irgendwann fühlen wir dieses Defizit, dieses „Da fehlt etwas“ in uns.

Nun bekommen wir immer mal wieder von außen etwas dieser wertvollen Flüssigkeit in unser Fass geschüttet: Liebe, Aufmerksamkeit, Lob, Erfolg, Freude usw. Und das gleicht den Pegel immer wieder mal aus. Geraten wir aber in Lebenssituationen, die viel Kraft kosten, werden die Löcher und Risse größer und es sickert immer mehr aus unserem Fass heraus und wir fühlen uns unwohl, ungeliebt, unsicher. In diesen Lebenssituationen erwarten, wünschen oder erhoffen wir oft von unserem Partner, dass er doch bitte wieder eine ordentliche „Portion“ in uns hinein schütten möge, damit es uns wieder besser geht. Damit wir uns wieder genährt, sicherer, angstfreier fühlen können. Damit wir dieses Loch, diese Bedürftigkeit in uns nicht so spüren müssen. Geschieht dies aber nicht, weil wir unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht kommunizieren (können), unser Partner unsere Not nicht erkennt und oder gerade auch mit sich selbst sehr beschäftigt ist, fühlen wir uns immer schlechter, mutloser, trauriger, vielleicht aber auch wütender und aggressiver. Was können wir also tun, wenn wir merken, dass unser „Pegel“ sinkt?

Es ist wichtig, dass Sie sich bewusst sind: Wir selbst sind diejenigen, die für die Löcher und Risse in unserem Fass verantwortlich und zuständig sind! (Und denken Sie bitte daran: Verantwortung zu übernehmen hat nichts mit schuld sein zu tun. Sie haben die Risse nicht erzeugt, das hat das Leben gemacht. Aber es ist ihre Entscheidung, wie Sie damit umgehen). Wir müssen also alle versuchen, die Löcher oder Risse selbst zu stopfen. Und ganz werden wir es vermutlich auch nie schaffen, das macht aber nichts.

Wenn wir die Risse in unserem Fass mit Selbstliebe, Verantwortung für uns Selbstfürsorge auf allen Ebenen immer wieder ein wenig abdichten können, dann wir all die wohltuende Flüssigkeit, die wir durch unsere Selbstfürsorge selber produzieren und die, die von außen zusätzlich noch hinzu kommt, den Pegel heben. Und dann haben wir auch genug Vorräte für den Fall, dass das eine oder andere Loch mal wieder etwas größer wird. Achten Sie also gut auf sich. Achten Sie auf Ihre inneren Bedürfnisse. Fragen Sie sich, was Ihnen gerade fehlt und was sie brauchen, damit Sie sich in Ihrem Innen und Außen wohler fühlen können.

Achten Sie aber auch darauf, was sie vielleicht jetzt in diesem Moment als „Ersatz“ von außen für die gefühlte Leere in sich tun. Manchmal versuchen wir nämlich, uns vom Schmerz abzulenken, indem wir die innere Bedürftigkeit mit äußeren Dingen befriedigen, beruhigen wollen. Durch zu viel Sport, zu viel Alkohol, zu viel Arbeit usw. Fragen Sie sich, wofür dieses „Zu viel von ….“ steht und versuchen Sie, die Kraft und Ihr Wohlbefinden aus sich selbst heraus zu erlangen, statt außen zu suchen. „Kitten“ Sie also Ihre Löcher und Risse mit Achtsamkeit, Selbstliebe und Selbstfürsorge, anstatt darauf zu warten, dass es jemand anderes tut.

Und wenn Sie selbst nicht wirklich wissen, was Sie für sich tun können und wie Sie das hinkriegen sollen, dann lassen Sie sich dabei unterstützen.

 Ihre Silvia Exner

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